Meine Texte <3

Eine Geschichte


Ich möchte dir eine Geschichte erzählen.


Eine Geschichte, die so oder so ähnlich wirklich passiert ist.


Es beginnt mit einem Kind, keine Sorge ich werde dir nicht erzählen wie schrecklich meine Kindheit war.

Nein.

Es beginnt also mit einem Kind. Dieses Kind, gerade mal groß genug um Laufen gelernt zu haben,

steht vor einem Couchtisch und hält sich mit beiden Händen an der Tischplatte fest,

ohne wirklich die Tischplatte vollständig überblicken zu können.


Als es da also steht und sich festhält, fängt es plötzlich an mit dem Kopf gegen die Tischplatte zu hauen.

Dieses kleine Lebewesen, welches nicht mal richtig sprechen kann steht also an dem Tisch, sich daran festhaltend,

um  mit seiner kleinen ganzen Kraft sich den Kopf an einer Tischkante zu stoßen.

Wieder und wieder.

Aus eigener Kraft und mit eigenem Willen.


Als die Mutter des Kindes dies bemerkte, unterband sie dieses Verhalten sofort,

indem sie die Handfläche gegen die Tischplatte hielt.


Dieses Kind war ich.


Natürlich habe ich selbst keinerlei Erinnerung an diesen Tag oder dieses Verhalten.

Meine Mutter erzählte mir davon. Mehrmals. Da ich es einfach nicht begreifen konnte.

Warum hätte ich so etwas machen wollen?


Ich denke manchmal darüber nach und habe schon einige Theorien entwickelt.

Entweder die Seele meines noch so jungen Ich's, war zutiefst unglücklich, womöglich über das zuvor gelebte Leben oder

die Fehler die es gemacht hatte oder die Dinge die es nicht getan hatte, die Dinge die es bereute oder die Art und

Weise wie dieses Leben sein Ende fand.


Oder dieser kleine Mensch empfand ein Leid, welches aus dem jetzigen Leben stammte und sich unerträglich anfühlte.

Vielleicht eine Art Trauer oder Hoffnungslosigkeit. Doch welche negativen Gefühle kann ein Kind in dem Alter schon haben?

Und in welchem Ausmaß?


Die dritte und letzte Theorie ist die, dass das Kind eine Vorahnung von seinem Leben hatte und sich dieser Gedanken befreien wollte oder vielleicht sogar sich selbst davon abhalten wollte.

Also eine Art Bestrafung als Mahnung und Warnung für das spätere Leben des Kindes.

Also mein Leben.


Ich werde es nie erfahren können, warum mein junges Selbst dies tat.


Einer Sache bin ich mir aber dennoch bewusst. Damals hatte ich in dem Moment keine Angst vor dem Schmerz.

Heutzutage sagt mir mein Bewusstsein: dein Schmerz, den du in dir trägst, ist so groß, dass du ihn als Strafe ertragen musst.

Es gibt kein Ventil.

Nur den Schutzmechanismus, welchen sich mein Unterbewusstsein ausgedacht hat, um lebensfähig, arbeitsfähig und

sozial umgänglicher zu sein.


Ich spüre den Schmerz nicht.

Ich weiß, dass er da sein muss, doch er ist so tief in mir vergraben, dass ich ihn nicht wahrnehmen kann.

Wenn ich meinen Seelenschmerz ungefiltert ertragen müsste,

dann würde ich wahrscheinlich auch mit dem Kopf gegen die Wand stoßen.


Wieder und wieder.

Freiwillig und aus eigener Kraft und Überzeugen.


(23.09.2020)

Die Trägheit meines Körpers entspricht nicht
dem Tatendrang meines Geistes

Jeder hat Träume, Wünsche, Ziele im Leben und Pläne, die man sich schmiedet. 

Ich habe Träume, Wünsche, ehrlich gesagt, kaum noch Ziele im Leben und Pläne schmiede ich auch nicht wirklich.


Das bedeutet dennoch nicht, dass ich nicht gerne Ziele und Pläne für mein Leben hätte.


Ich bin an einem Punkt in meiner Existenz, in welcher die Gleichgültigkeit Überhand nimmt.


Mir ist es egal wie ich aussehe.

Mir ist es egal was ich anziehe.


Wenn mein 16 jähriges Ich mich so sehen würde.

Sie würde vor Wut und Scham schreien!


Ich bin träge.

Faul. Unmotiviert und desinteressiert.


Ich arbeite, rede mit Familie und Freunden, doch leben tue ich nicht wirklich.

Zumindest nicht in vollen Zügen oder so, wie ich es mir früher vorgestellt habe.


Doch dann merke ich ab und an, wie mein Geist und mein Körper in einem großen Konflikt miteinander stehen.


Im Geiste bin ich kreativ.

Ich habe Ideen und Phantasien.


Ich möchte zwar nicht spazieren gehen, aber ich möchte gerne spazieren gehen wollen.

Tue ich dies, empfinde ich keine Freunde daran.


Ich habe Augen.

Ich besitze die Sehkraft, doch die Schönheit der Natur erzeugt keinerlei Emotionen in mir.


Man schenkt mir Blumen.

Ich freue mich augenscheinlich darüber, doch ich denke nur: aha, Blumen. Warum schenkst du mir Blumen?

Die sind zwar allgemein gesprochen schön, doch freuen kann ich mich nicht darüber.

Obwohl ich mich gerne freuen wollen würde.


Filme schauen.

Ich liebte es, Filme zu schauen bis zum Anschlag.

Doch heutzutage ist es eine Qual für mich.

Ab zu lache ich beim Filme schauen.

Natürlich, ganz normal.

Doch nach der Hälfte des Films wünsche ich mir jedes Mal eine Pause oder eine Halbzeit.

Ich ertrage es einfach ab und an nicht.

Nicht, weil es ein schlechter Film ist.

Nein.


Sondern weil ich nicht mehr so viel Freude dabei empfinden kann wie früher.

Es ist anstrengend für mich geworden.


In einigen Momenten meines Lebens denke ich dann: "Soll das jetzt immer so weiter gehen?"


Ich möchte Freude empfinden wollen, über die alltäglichsten Dinge, doch kann es nicht mehr und muss dann so tun,

als würde es mir Freude bereiten, um mein Umfeld nicht zu irritieren oder emotional zu enttäuschen?


Es ist wahrscheinlich normal, dass das Leben als Erwachsene nicht so aufregend und spannend ist wie das eines Kindes.

Also entweder tut jeder das, was er tut, nur angeblich gerne und weiß und denkt dabei, es wäre das richtige, dies zu tun.


Oder aber:

in Wirklichkeit spielt sich jeder etwas vor und empfindet genau wie ich kaum Freude an "schönen" Dingen.


Oder:

etwas stimmt nicht mit mir.


(26.09.2020)


Unendlichkeit

(im universellen, spirituellen und physischen Sinne) 


Was ist die Unendlichkeit? 


Wie kann ich mir die Unendlichkeit vorstellen, wenn der Gedanke daran nicht greifbar zu sein scheint?

Wie kann unser aller Universum unendlich sein, ohne dass wir wissen, was genau unendlich im bildlichen Sinne bedeutet? 

Seitdem ich weiß, dass es ein Universum gibt und seitdem ich meine Gedanken in sinnhafter Sprache ausdrücken kann, erinnere ich mich an die brennenden Fragen in meinem jungen, sich entwickelnden, naiven und neugierigen Gehirn: was ist das Universum?

Wie sieht es aus und wie groß ist es? 


Wie kann ich mir vorstellen wie groß etwas ist, wenn ich kein Bild, keinen Vergleich und messbaren Wert habe? 

Heute habe ich zusammen mit einem besonderen Menschen eine Theorie entwickelt. 

Das Gespräch, welches heute entstand, fand seinen Auslöser in dem Film Interstellar,
welchen wir uns erneut angeschaut hatten. 


Meine Theorie lautet: Alles ist eins.

Es gibt kein Ende und kein Anfang.

Unendlichkeit geht in beide Richtungen.

Groß und Klein. Das Universum vs. der kleinste Bestandteil eines molekularen Atoms. 

Alles Gute/Liebe auf der Welt und alles Schlechte/Böse kann niemand messen.

Krieg und Frieden, Mann und Frau, Gut und Böse, Klein und Groß.

Alles, was existiert hat einen Gegenpol und eine Anziehungskraft bei gleichzeitiger Abstoßung.

Wie ein Magnet mit seinen zwei Polen. Wie unsere beiden Pole: Nord- und Südpol. 


Daher sind meiner Meinung nach Paralleluniversen keine Anomalie, sondern eine Notwendigkeit.

Das eine kann nicht ohne das andere. 

Das Erste, was eine Zelle in einer Entwicklung macht, ist die Zellteilung.

Zum Beispiel bei der Entwicklung eines Fötus.

Ohne Mann und Frau, ohne Eizelle und Spermium, ohne die größten Gegensätze,

welche sich anziehen und dann wieder abstoßen können kann kein neues Leben entstehen. 

Alles, was wir sehen, riechen, schmecken, fühlen und hören ist eine individuelle Wahrnehmung und

sehr unterschiedlich. 


Dennoch bestehen wir alle aus den gleichen Bestandteilen.

Alles, was existiert gehört zusammen.

Es hat einen Kern.

So wie unsere Erde. 


Meiner Meinung nach ist der Sinn des Lebens wie die DNA.

Gib deine Erkenntnisse weiter an die nächste Generation.

Die Vorteile, welche du durch deine Vorfahren in deinen Genen trägst, sind genauso präsent wie die Nachteile. 


Um Gutes zu kennen und zu verstehen, muss man Schlechtes gesehen und erlebt haben. 


(22.04.2024)